Die Farben der Maine Coon

Ich finde das Thema Farben und ihre Vererbung bei Katzen unglaublich spannend. Schon lange bevor der Gedanke an eine eigene Zucht aufkam, habe ich begonnen, mich intensiv damit zu beschäftigen: Wie entstehen bestimmte Farben? Warum kann eine rote Mutter keinen schwarzen Sohn haben? Welche Rolle spielt das Geschlecht bei der Farbvererbung?

Was auf den ersten Blick kompliziert wirkt, folgt tatsächlich klaren genetischen Regeln – und je mehr man sich damit beschäftigt, desto faszinierender wird es.

Mein Ziel ist es, dieses Wissen hier verständlich aufzubereiten und mit passenden Beispielbildern zu ergänzen, soweit mir welche zur Verfügung stehen. Ob du einfach neugierig bist oder gerade überlegst, welches Kitten zu dir passt – ich freue mich, wenn du hier etwas Neues lernen kannst!

Pigmentfarben

Die Grundfarben bei Maine Coons sind Schwarz (Black) und Rot (Red). Alle weiteren Farben – wie z. B. Blau, Creme, Schildpatt oder Silber – entstehen durch Verdünnung, Muster oder zusätzliche Gene, doch die Basis ist immer Schwarz oder Rot.

Die Vererbung der Farbe erfolgt über das X-Chromosom, denn dort ist das Farbgen gespeichert.
Das bedeutet: Die Grundfarbe wird geschlechtsgebunden vererbt.

  • Kätzinnen haben zwei X-Chromosomen (XX) – sie erhalten also zwei „Farbinformationen“.

  • Kater haben ein X- und ein Y-Chromosom (XY) – sie erhalten nur eine Farbinformation, und zwar immer von der Mutter, da nur sie das X-Chromosom beisteuert.

Beispiele:

  • Eine Katze, die zwei schwarze X-Chromosomen trägt, ist schwarz.

  • Hat sie zwei rote X-Chromosomen, ist sie rot.

  • Trägt sie ein schwarzes und ein rotes X-Chromosom, ist sie schwarz-rot, also Schildpatt – die typische „bunte“ Katze.

Ein Kater hingegen kann nur eine Farbe zeigen – entweder schwarz oder rot –, je nachdem, welches X-Chromosom er von seiner Mutter bekommen hat. Das Y-Chromosom vom Vater enthält keine Farbinformation.

Deshalb können Kater genetisch nur einfarbig sein, und deshalb kann eine schwarze Mutter niemals rote Söhne bekommen – sie trägt schlicht keine rote Farbinformation, die sie weitergeben könnte.

Gibt es also gar keine bunten Kater?

Doch – aber sie sind eine extreme Seltenheit und genetisch auffällig. Ein bunt gezeichneter Kater entsteht in der Regel durch eine genetische Besonderheit:

  • Entweder hat er drei Geschlechtschromosomen statt zwei (XXY – das sogenannte Klinefelter-Syndrom), was ihn in der Regel zeugungsunfähig macht.

  • Oder er ist eine Chimäre, also das Verschmelzen zweier Embryonen mit unterschiedlichen Farbinformationen – in einem Körper.

Teilweise können solche bunten Kater sogar zeugungsfähig sein, vererben dann aber in der Regel nur ein X-Chromosom mit einer Farbe – also entweder Schwarz oder Rot, nicht beides. Die Buntheit selbst ist damit nicht vererbbar, sondern bleibt eine genetische Besonderheit des einzelnen Tieres.

Ainsley, red solid

Meadowhearts Ainsley, red (solid)

Dilution (Verdünnung)

...

Bayou, blue classic tabby white (könnte bicolour sein, ca. 50% Weißanteil)

Imposing Blue Bayou, blue classic tabby white (könnte bicolour sein, ca. 50% Weißanteil)

Agouti

...

Nuri, black torbie classic

Nuri, black torbie classic - man sieht die Zeichnung hier als die breiten Streifen

Abigail, black torbie mackerel - man sieht als Zeichnung die feinen "Gräten"

Loxi, black torbie ticked

Loxi, black torbie ticked - hier sieht man keine "richtige" Zeichnung, weil jedes Haar gleich gebändert ist

Silver/Smoke

...

Teia, black silver classic tabby bicolour, ca. 50% Scheckungsweiß

Teia, black silver classic tabby bicolour, ca. 50% Scheckungsweiß

Shaded silver

...

Weiß

Scheckungsweiß

...

Dominantes Weiß

...

Farben, die es in der Maine Coon nicht gibt

Point