Farben und ihre Vererbung wirken auf den ersten Blick
kompliziert – folgen aber klaren genetischen
Regeln.
Je mehr man sich damit beschäftigt, desto faszinierender wird
es.
Auf dieser Seite erkläre ich die Grundlagen der
Farbgenetik bei der Maine Coon verständlich und Schritt für
Schritt – ergänzt durch Beispiele aus meiner eigenen
Zucht.
Egal, ob du einfach neugierig bist oder gerade überlegst,
welches Kitten zu dir passt:
Ich freue mich, wenn du hier etwas Neues lernen kannst.
Grundfarben & Vererbung
Warum Kater meist einfarbig sind
Verdünnung (Dilution)
Zeichnungen (Agouti & Tabby)
Silber & Smoke
Weiß & Weißscheckung
Farben, die es bei der Maine Coon nicht gibt
Die Grundfarben der Maine Coon sind Schwarz (Black) und
Rot (Red).
Alle weiteren Farben – wie Blau, Creme, Silber oder
Weißscheckung – entstehen durch Verdünnung, Zeichnung
oder zusätzliche Gene.
Das Farbgen liegt auf dem X-Chromosom.
Das bedeutet: Die Grundfarbe wird geschlechtsgebunden
vererbt.
Kätzinnen haben zwei X-Chromosomen
(XX)
→ sie tragen zwei Farbinformationen
Kater haben ein X- und ein Y-Chromosom
(XY)
→ sie tragen nur eine Farbinformation,
die sie immer von der Mutter
erhalten
→ das Y-Chromosom enthält keine
Farbinformation
Trägt eine Kätzin zwei schwarze X-Chromosomen, ist sie schwarz
Trägt sie zwei rote X-Chromosomen, ist sie rot
Trägt sie ein schwarzes und ein rotes X-Chromosom, ist sie schildpatt (black-tortie)
Ein Kater kann hingegen nur eine Farbe zeigen
– entweder schwarz oder rot.
Deshalb gilt:
👉 Eine schwarze Mutter kann niemals rote Söhne
bekommen,
da sie keine rote Farbinformation besitzt, die sie weitergeben
könnte.
Ja – aber sie sind eine extreme Seltenheit und genetisch auffällig.
Bunte Kater entstehen in der Regel durch eine genetische Besonderheit:
Klinefelter-Syndrom (XXY)
→ der Kater besitzt drei Geschlechtschromosomen
→ meist nicht zeugungsfähig
Chimären
→ Verschmelzung zweier Embryonen mit unterschiedlichen
Farbinformationen
→ eine genetische Besonderheit eines einzelnen Tieres
Teilweise können solche Kater zeugungsfähig sein, vererben dann
aber nur eine Farbe.
Die Buntheit selbst ist nicht vererbbar.

Meadowhearts Ainsley, red (solid)
Sie bekam Loxis rotes X (sie ist bunt) und auch das rote X
ihres Papas (der red white ist)
Das Dilution-Gen verdünnt die Grundfarbe:
Schwarz → Blau (Grau)
Rot → Creme
Das Gen wird rezessiv vererbt.
Das bedeutet: Eine Katze muss das verdünnende Gen
zweimal tragen, damit es sichtbar wird.
d/d → verdünnte Farbe (blau oder creme)
D/d → Katze ist vollfarbig, kann aber verdünnte Kitten bekommen
D/D → vollfarbig, keine Verdünnung

Imposing Blue Bayou, blue classic tabby white (könnte bicolour sein, ca. 50% Weißanteil)
Agouti bedeutet vereinfacht: „mit
Zeichnung“.
Genetisch wird es mit A bezeichnet.
Agouti (A) → Katze zeigt ein Tabby-Muster
Non-Agouti (a) → Katze ist ohne sichtbare Zeichnung (solid)
Das Agouti-Gen ist dominant.
Ein einziges A reicht aus, damit eine Zeichnung sichtbar wird.
Eine Katze mit A/a ist selbst gezeichnet, kann
aber das a weitervererben.
Je nach genetischer Kombination der Eltern können also auch
ungezeichnete Kitten fallen.
Bei Tabbys wird je nach Ausprägung des Musters ein bestimmter Anteil des schwarzen Farbpigments bei schwarzen Katzen bräunlich, bei roten Katzen wird das Farbpigment heller. Immer findet es sich um die Augen (Tabbybrille), an den Innenohrrändern und auch die Schnurrhaarkissen werden aufgehellt. Bei rot gefärbten Katzen ist es oft schwerer zu erkennen, ob sie Agouti sind oder nicht, da sie auch als Non-Agoutis häufig eine ausgeprägte Geisterzeichnung zeigen.

Unsere Vivi ist blue white - also Schwarz mit Verdünnung und Scheckungsweiß. Es ist keinerlei Zeichnung erkennbar.

Silva Donum Kili ist dagegen black tabby.
Er ist schwarz und ein Agouti-Gen ist vorhanden.
Dadurch ist die Zeichnung, in seinem Fall ticked tabby,
erkennbar.
Je nach Ausprägung des Tabby-Gens unterscheidet man:
Classic Tabby
→ breite, geschwungene Muster („Blotched“)
Mackerel Tabby
→ schmale, senkrechte Streifen
Ticked Tabby
→ keine klare Zeichnung, jedes Haar ist gebändert
Bei Torbie-Katzen (schildpatt mit Zeichnung) wird die Kombination aus Tortie + Tabby, dass man oft zu Torbie abkürzt, sichtbar.

Nuri, black torbie classic - man sieht die Zeichnung hier als die breiten Streifen

Abigail, black torbie mackerel - man sieht als Zeichnung die feinen "Gräten"

Loxi, black torbie ticked - hier sieht man keine "richtige" Zeichnung, weil jedes Haar gleich gebändert ist
Silber und Smoke entstehen durch das Silver-Gen, das den Haaransatz aufhellt.
Silver Tabby
→ helle Basis + dunkle Zeichnung
Smoke
→ Non-Agouti-Farbe mit silbrigem Haaransatz
→ wirkt oft einfarbig, zeigt Bewegung im Fell

Teia, black silver classic tabby bicolour, ca. 50% Scheckungsweiß
...
Weiß entsteht durch unterschiedliche Gene:
Weißscheckung
→ variable Weißanteile (von wenig bis viel Weiß)
Dominantes Weiß
→ Katze erscheint vollständig weiß
Die Weißscheckung kann Farben und Zeichnungen teilweise
überdecken,
ist aber nicht mit Point oder DBE zu
verwechseln.
Die Maine Coon ist eine natürlich entstandene
Rasse.
Bestimmte Farben gehören nicht zu ihr, da sie
nur durch Einkreuzung anderer Rassen entstehen würden.
Dazu gehört unter anderem:
Point (z. B. Siam- oder Ragdoll-Zeichnung)
👉 Solche Farben sind nicht rassetypisch und werden in einer verantwortungsvollen Maine-Coon-Zucht nicht verfolgt.
Farben sind faszinierend –
doch sie sind immer nur ein Teil des
Gesamtbildes.
Gesundheit, Wesen und ein harmonischer Körperbau stehen für mich immer über Optik oder Seltenheit.
ein kleiner Hinweis vorab: Diese Seite befindet sich noch in der Gestaltung bzw. Aufbau. Daher bitte nicht wundern, wenn hier noch Texte und Bilder fehlen oder sie noch nicht ganz so schön an Ort und Stelle sind. Die Infos möchte ich euch aber dennoch nicht vorenthalten.